„Chinesische Medizin – die Schwester des Ayurvedischen Heilens“: Unter diesem Motto versammelte sich am Samstag, 4. Mai eine Schar interessierter Teilnehmer im Yogaraum am Marktplatz Endingen. Eingeladen hatte uns (Anette Hirtler, Rolf J. Eichmüller-Fazekas) als Referenten die Leiterin des Endinger Yogazentrums, Maja O. Kamaranda (Link zu Maja).
„Yin“, „Yang“ und „Qi“ scheinen als Begriffe allen schon geläufig zu sein; was sie wirklich bedeuten und wie sie zusammenhängen, ist jedoch nicht immer klar. Wie schade, denn dahinter steckt ein faszinierendes Konzept der Gesundheitspflege und Therapie: ganz anders als westliche Medizin, über Jahrtausende bewährt.
- Wie funktioniert dieses Heilsystem?
- Was haben Qi, Yin und Yang uns heute noch zu sagen?
- Wo gibt es Gemeinsamkeiten mit der Ayurvedischen Heilkunst?
- Wo liegt eigentlich der Mehrwert, wenn man eine Naturheilpraxis besucht? Was gibt es nicht auf Krankenschein?
- Welche Akupunkturpunkte stärken meine Chakren? Und wie finde ich und behandle sie?
Unser Vortrag führte ein sehr aufgeschlossenes, gespannt lauschendes Publikum in Bildern und Praxisbeispielen durch die Welt der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und die Besonderheiten eines sehr differenzierten, auf Erfahrung basierenden Heilsystems. Dabei stellten sich immer wieder Gemeinsamkeiten mit Ayurveda heraus:
- Denken in energetischen Konzepten
- Kenntnis von heilenden Punkten und Energiekanälen
- Therapie von Krankheiten nach Körper-Seele-Mustern
- stark individualisiertes Vorgehen bei der Behandlung
- Betonung einer integrativen Therapie: Verknüpfung verschiedener Verfahren (Akupunktur, Manuelle Therapie, Akupunkt-Injektionen, biologische Infusionen, Wärmebehandlung energetischer Zonen, Ernährung, Pflanzenheilkunde, Körperübungen, Achtsamkeitstraining…) zu einer einzigen, nachhaltigen Therapie.
Gerade bei diesem letzten Punkt zeigte sich der Mehrwert in einer Naturheilpraxis, in der es diese integrative Therapie aus einer Hand gibt, aus einem Guss, bei dem sich alles aufeinander abstimmt und aufeinander bezieht: Akupunkt-Injektionen, Selbst-Akupressur, Moxibustion, Homöopathie, Manuelle Wirbelsäulen- und Gelenktherapie.
Auf die Theorie folgte die Praxis: In einem Mini-Workshop übten wir in der Gruppe, wie man die Chakren (= ayurvedische Energiezentren) durch Akupressur selbst stärken und harmonisieren kann. Die Teilnehmer lernten dabei ca. 15 Energiepunkte zu tasten und zu behandeln. Hier ergab sich also eine direkte Beziehung zwischen Ayurveda und TCM.
Dabei machten die Kursteilnehmer die Erfahrung, dass bei der Akupressur heilende Punkte nicht nur gedrückt werden, sondern auch durch Warmreiben, Massieren, sanftes Kneifen in Verbindung mit Atmung und Achtsamkeit behandelt werden.
Im Workshop-Teil wurde auch deutlich: Chakren (Energiezentren) gliedern den Körper in energetische „Etagen“. In jeder dieser Etagen gibt es auch eine dominierende Hormondrüse, die mit dem jeweiligen Chakra zusammenhängt:
- Kronen-chakra (Bezug zum Transzendenten) – Zirbeldrüse: Biorhythmen
- Drittes Auge (Weisheit, analytisches Denken) – Hypophyse: Integration verschiedener Hormondrüsen im ganzen Körper
- Kehlkopfchakra (Kommunikation) – Schilddrüse: Stoffwechsel-Management
- Herzchakra (Fühlen, Lieben , Intuition) – Thymusdrüse Immunsystem
- Solarplexus (Sonnengeflecht) – Nebenniere: Stress-Management
- Nabelchakra (Emotionale Ausgeglichenheit) – Bauchspeicheldrüse: Verdauung
- Energiezentrum Dan Tian (Erdung, Stärke) – Nebenniere: Stress-Management
- Sakralchakra (Sexualität) und Wurzelchakra (Urvertrauen) – Keimdrüsen: Fortpflanzung
Zugleich gibt es Akupressurpunkte, die Chakra und Hormondrüse harmonisieren können. So arbeiteten wir in einem einfachen Akupressurprogramm zunächst mit einer unspezifischen Basis-Stärkung des Chakrensystems, dann mit spezifischer Akupressur von oben nach unten.
Ein besonders intensives Erlebnis, auch im Hinblick auf die Pflege der seelischen Hygiene, kann aus der Chakren-Akupressur entstehen, wenn man die Arbeit an bestimmten Energiezentren mit Affirmationen (= selbststärkenden Sätzen) verknüpft: Hierin liegt die Chance, destruktive Glaubenssätze, mit denen Menschen sich oft in ihrer Entfaltung blockieren, nach und nach zu heilen und in stärkende Faktoren umzuwandeln. Im Workshop arbeiteten wir versuchsweise mit vorgegebenen Affirmationen. Viel effektiver ist jedoch die Verknüpfung der Chakrenakupressur mit individuell entwickelten Affirmationen aus einem speziell für die Bedürfnisse der Klientin / des Klienten entwickelten Mentaltrainings. Diese intensive Arbeit mit sich selbst (in drei bis vier Sitzungen) bieten wir auch in unserer Praxis an.
Die Anwesenden erlebten sehr bunte, reiche, intensive anderthalb Stunden, die sicherlich bei manchen noch lange nachschwingen.